Am heutigen 7. September 2020 wird der „Internationale Tag der sauberen Luft für blauen Himmel“ gefeiert. Das Ziel ist, weltweit auf die Luftverschmutzung und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken aufmerksam zu machen. Wir von der inNET Monitoring AG nutzen den heutigen Tag ebenfalls und weisen auf Feinstaub sowie dem Zusammenhang mit der Alzheimererkrankung hin.
Definition und Entstehung von PM2.5
PM2.5 ist Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2.5 µm. Die Partikel entstehen sowohl natürlich (z. B. Pollen) wie auch anthropogen. Dies geschieht zum Beispiel im Strassenverkehr, bei Verbrennungsprozessen und in der Landwirtschaft. Durch den geringeren Durchmesser können diese feinen Partikel viel tiefer in die menschliche Lunge eindringen als grobe Teilchen.
Gesundheitliche Risiken von PM2.5: Alzheimer
Forschungsresultate deuten schon lange darauf hin, dass die PM2.5-Konzentration einen signifikanten Einfluss auf die langfristige Gesundheit der ausgesetzten Bevölkerung hat. Unter anderem wurde gezeigt, dass eine erhöhte Konzentration das Herz-Kreislauf-System belastet und zu Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzeitigem Tod führen kann. Nun zeigt sich aber zusätzlich, dass die Partikel bis ins menschliche Gehirn transportiert werden können. In Studien verschiedener Forschungsgruppen aus Schweden, London und Kalifornien wurde belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen der PM2.5-Belastung aus Verkehrsquellen und Alzheimer gibt. Diese Studien werten medizinische Langzeitdaten aus und koppeln die Ergebnisse an zeitliche und räumliche Modellierungen der Luftqualität, welche ihrerseits auf Satellitenbildern, Luftqualitätsmessungen, Emissionsinventaren und Windmessungen basieren.
Überwachung der Luftqualität weiterhin notwendig
Die Forschungsgruppen betonen, dass momentan noch unklar ist, welche Substanzen in PM2.5 genau die beobachteten Reaktionen im Gehirn auslösen. Jedoch zeigen die Studien eindeutig, dass es immer noch wichtig ist, unsere Luftqualität zu überwachen und Massnahmen zu ergreifen, um sie weiter zu verbessern.
Ein wichtiger Schritt dazu ist bereits getan: Seit der letzten Revision der Luftreinhalteverordnung im April 2018 gilt schweizweit für PM2.5 ein Jahresmittelgrenzwert von 10 μg m-3. In Altdorf wurde dieser Wert im Jahre 2019 unterschritten.
Weitere Informationen
[1] https://www.cleanairblueskies.org/
[2] Shell, E.R. (2020). The role of air pollution. Scientific American.
[3] Oudin, A., Segersson, D., Adolfsson, R., Forsberg, B. (2018). Association between air pollution from residential wood burning and dementia incidence in a longitudinal study in Northern Sweden. PLoS ONE 13(6): e0198283. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0198283
[4] Carey, I.M., Anderson, H.R., Atkinson, R.W., Beevers, S.D., Cook, D.G., Strachan, D.P., Dajnak, D., Gulliver, J., Kelly, F. J. (2018). Are noise and air pollution related to the incidence of dementia? A cohort study in London, England. BMJ. doi: 10.1136/bmjopen.
[5] Younan,, D., Petkus, A.J., Widaman, K.F., Wang, X., Casanova, R., Espeland, M.A., Gatz, M., Henderson, V.W., Manson, J.E., Rapp, S.R., Sachs, B.C., Serre, M.L., Gaussoin, S.A., Bardnard, R., Saldana, S., Vizuete, W., Beavers, D.P., Salinas, J.A., Chui, H.C., Resnick, S.M., Shumaker, S.A., Chen, J.-Ch. (2020). Particulate matter and episodic memory decline mediated by early neuroanatomic biomarkers of Alzheimer’s Disease. Brain, 143.1, P.289–302.
[6] Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (2007). Feinstaub in der Schweiz. Status-Bericht der Eidg. Kommission für Lufthygiene (EKL). Bern.141 S.