Naphthalin – Eine unterschätzte Gefahr?

Naphthalin – Eine unterschätzte Gefahr?

Naphthalin – Eine unterschätzte Gefahr?

Was ist Naphthalin?

Naphthalin ist flüchtig, früher bekannt von Mottenkugeln, gehört chemisch zu den PAK-Verbindungen (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Naphthalin ist ein Bestandteil von Teerölen, welche insbesondere in den 50er bis 70iger Jahren auf dem Bau eingesetzt wurden. Zum Beispiel wurden teerhaltige Substanzen wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften als Beschichtung von Parkettböden genutzt. Weiter wurden Bodenbeläge damit verklebt und Bauwerke abgedichtet. Noch Jahrzehnte nach dem Einbau kann es zu übermässigen Immissionen kommen.

Grenz- und Richtwerte

In der Schweiz gibt es keine gesetzlichen Richt- oder Grenzwerte für die Naphthalinkonzentration in der Raumluft. Ein entsprechender Vorstoss des Bundesrates, der sogenannte «Wohngiftartikel», wurde im Jahr 2000 durch das Parlament abgelehnt. Gemäss WHO (Weltgesundheitsorganisation) gilt für Naphthalin als Richtwert I (keine Gesundheitsschäden zu erwarten) 10 µg/m3 und als Richtwert II (Handlungsbedarf) 30 µg/m3 [1]. Eine Schadstoffbelastung in der Luft kann jedoch bereits in geringeren Konzentrationen vom Menschen über den Geruchssinn wahrgenommen werden [2].

Gesundheitliche Folgen

Ein kurzer Aufenthalt in einem Raum mit leicht erhöhten Naphthalingehalten hat keine gesundheitlichen Konsequenzen. Die Langzeitwirkungen von Naphthalin auf den menschlichen Organismus sind jedoch nur wenig erforscht [3] [4]. Betroffene, welche sich über Stunden bis Jahre hinweg in den betroffenen Räumlichkeiten aufhalten, berichten unter anderem über Kopfschmerzen, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. In Tierversuchen wurde gezeigt, dass eine langfristig erhöhte Naphthalinexposition unter anderem zu Atemwegsläsionen, einschliesslich Tumoren der oberen Atemwege, und Blutarmut führen kann [5]. Eine neue Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Naphthalinexposition durch Mottenpulver und Chromosomenschädigung bei Kindern [6] [7]. Die «International Agency for Cancer Research» zählt Naphthalin zu den möglichen Karzinogenen.

SRF Puls: Baugifte in Wohn- und Arbeitsräumen

Die SRF Sendung PULS vom 18.02.2019 berichtete in einem Beitrag über erhöhte Naphthalinwerte in einem Schulzimmer im Kanton Luzern. Christian Ruckstuhl, Geschäftsleiter der inNET, erörtert im PULS-Beitrag, wie die inNET die Raumluft unter anderem auf Naphthalin untersucht.

Messungen schaffen Klarheit

Die inNET erhebt die Innenraumbelastung mittels anerkannter Messtechnik und -verfahren. Die Palette an möglichen Raumluftschadstoffen ist breit und umfasst unter anderem folgende Stoffe:

  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
  • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) inkl. Naphthalin
  • Formaldehyde
  • Polychlorierte Biphenyle (PCB)
  • Holzschutzmittel
  • Radon.

Die Gesundheit der Bewohner und pragmatische Lösungsansätze stehen im Vordergrund unserer Tätigkeiten.

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